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MARINE UMWELTBILDUNG AUF NORDERNEY WISSENSCHAFTLICHE STUDIEN/GUTACHTEN FERIENWOHNUNGEN

Marine Umweltbildung auf Norderney

Dr. rer. nat. Georg Donner
Benekestraße 23
26548 Norderney
Tel: 04932-991389

www.seegat.de

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Boßeln auf der Insel Nachtwanderungen

Informationen

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Dünenwanderungen - Fahrradexkursion in den Osten der Insel

Konzept für eine Fahrradexkursion bzw. Busexkursion in den Inselosten
Schwerpunkt Botanik

Standort 1: Kap Düne
Thema: Frühe Seefahrt und Navigation, Entwicklung des Seezeichenwesens.

Einige navigatorischer Hilfsmittel werden vorgestellt (GPS-Magellan, Historischer Flüssigkompass). Wie navigiere ich mit Hilfe von GPS, Kompass und Seekarte?
In historischen Zeiten konnten die Seefahrer nur sehr ungenau mit Hilfe von Küstenlinien, Kaps und Baken navigieren, was zu vielen Schiffsunglücken geführt hat.

Standort 2: Aufgang Birkenweg Zuckerpatt
Woher der Name Zuckerpatt? Alter Schmuggelpfad während der napoleonischen Zeit und Geheimpfad zum Transport von Strandgut.

1. Norderney als Seefestung, Einige Erklärungen zu den noch vorhandenen Bunkerresten. Was ist eine Friesentonne?

1. Kartoffelrose oder Kamtschatka-Rose
Sie wurde von Seefahrern aus NO-Asien eingeführt und ziert als Rosenmotiv typisch ostfriesische Teeservices.
Während des dritten Reiches wurde die Insel zur Seefestung ausgebaut und bildete einen Teil des deutschen Atlantikwalls, Die damals zahlreichen Bunker und Geschützstellungen in den Dünen wurden durch Anpflanzungen der Kartoffelrose vor feindlichen Blicken getarnt. Sie wird daher von Einheimischen auch als sog. „Hitlerrose“ bezeichnet.
Heute gilt sie als eine standorttypische Pflanze der Inseln. Aus dem reifen Fruchtkörper können die Samenkörner herausgelöst werden und ergeben ein wirksames Juckpulver.
2. Die Dünenrose (Rosa pimpinellifolia) ist die eigentliche Charakterrose der ostfriesischen Inseln. Sie wird im Dünenrosenlied besungen.
Wor de Dünenrosen bleuen rosewitt, wor dat seilskip sachtjes dör da water glitt,
will dat hart woll singen, lut un licht un free, is doch nargens moijer as up Nördernee.
Frage:
Wer rät den Sinn und Text des Dünenrosenliedes?

Standort 3: Aussichtsdüne Zuckerpatt
Orientierung im Nationalpark, Sandtransport und Riffbögen, Küstenparallele Strandwälle, Inselschutz durch Deiche, Buhnen, Sandfangzäune.
Die Namen der 7 ostfriesischen Inseln merken sich die Insulanerkinder durch Aufsagen eines plattdeutschen Verses:
Wangerooge het en hooge torn, Spiekeroog het sin nam verlorn, Langeoog ist is en laange oog, Baltrum is en sandfat, Nördernee is roverland, Juist is dat Towerland und up Börkm steeken´s uns mit förkn.
Wer kann diesen Vers übersetzen?

2. Transgression (Meeresspiegelanstieg) der Nordsee mit Sedimentationsphasen, Regressionsphasen mit Hochmoorbildungen,
Dargbildung: Untersuchung fossiler Reste eines ehemaligen Birkenwaldes.

3. Am Wegesrand findet sich die Ochsenzunge (Anchusa arvensis), die ab Mitte Mai durch ihre blauen Blüten auffällt. Den Grund für diesen Namen spürt man bei Berührung der Blattoberfläche. Auf dem Festland ist die Ochsenzunge durch Einsatz von Herbiziden und Maßnahmen zur Flurbereinigung selten geworden. Die Blüten produzieren einen süßen Nektar (probieren), mit dem sie bestäubende Insekten anlocken.

4. Bestäubende Insekten erkennen „ihre“ Blüte an der Farbe und dem Muster. Die Blütenfarbe (Anthocyan) wird von dem pH-Wert (Säuregehalt) im Zellsaft bestimmt. Die blaue Farbe der Ochsenzunge kann durch einfaches Bedampfen mit Salzsäure (Rauch aus einer Zigarette funktioniert auch) in ein helles Rot umgewandelt werden. Der umgekehrte Vorgang erfolgt durch Beträufeln mit Natronlauge.

Standort 4: Primärdüne
Dünenbildung, Brandungswall, Schwemmsandrücken, Embryonaldünen, Primärdünen etc..
Inselentstehung durch Dünenbildung ist nur durch Pflanzen möglich:
Nach Sortierung durch Meeresströmung und Brandung erfolgt aeolischer Sandtransport von West nach Ost – Wanderung der Inseln.

1.Aus Sandfahnen, sog. Barchane, die sich im Windschatten von Muscheln und kleinen Hindernissen bilden, können Embryonaldünen entstehen, die im weiteren Verlauf der Dünenbildung durch den salzwassertoleranten Strand-Weizen (Agropyron junceum) festgelegt werden.

2. Pionierpflanzen des Strandes, oder der Salzwiesen sind regelmäßigen Überflutungen durch Seewasser ausgesetzt. Die sog. Halophyten (Salzpflanzen) haben verschiedene Strategien entwickelt der schädlichen Wirkung des Salzes zu begegnen.
In einem einfachen Versuch wird mit Löwenzahn-Stengeln, die in Salzwasser und Leitungswasser getaucht werden, das Prinzip der osmotischen Wirkung demonstriert.

Standort 5: Weiße Düne
Von der Embryonaldüne zur Primärdüne durch den Strandhafer (Ammophila arenaria), den Freund des Sandes.
Er verträgt Übersandung und streckt sich durch Internodienbildung.

1. Zwischenglieder – Internodienbildung wird am Beispiel einer ausgeblasenen, parabolisierten Düne gezeigt. Die Halme der Dünengräser werden zum Schutz vor Verdunstung eingerollt.

Standort 6: Graue Düne Sekundärdüne
Im Windschatten der Graudünen wächst der Sanddorn (Hyphophae ramnoides) und der schwarze Hollunder (Sambucus nigra).
Die Kriechweide (Salix repens, Schmerzmittel Salicyl) ist der kleinste Baum der Erde, seine Laubbildung führt zu Graufärbung des Sandes. Er ist ein Bodenbereiter, daher der Name Graudünen.

1. Weißen Sand der Weißen Düne mit Sand der Graudüne vergleichen,
2. Wenn Früchte des Sanddorns vorhanden sind, kann die antioxidative Eigenschaft (Schutzwirkung) von Vitamin-C demonstriert werden, Zweihäusigkeit des Sanddorns.

Standort 7: Braundüne Tertiärdüne
Anstieg des Humusgehaltes im Boden – Auswaschung von Fulvensäuren erzeugt Eisenhydroxid-Fällung- Braunfärbung
Braundünenbildung – Tertiärdünen.

1. Sinkender Kalkgehalt, vom Strand in Richtung Grau - Braundüne:
Sand mit Salzsäure beträufeln, Aufschäumen und CO2 Bildung zeigt Kalk an.

Standort 8: Krähenbeerenheide
Mikroklima, -Demonstration am Nord- Südhang einer Düne – Beispiel für mikroklimatisch beeinflusste Besiedlungsform.
Südliche Verbreitungsgrenze für subarktische Krähenbeere (Empetrum nigrum, endozooischen Verbreitung, wichtige Nahrungsquelle für Vögel.)

1. Temperaturunterschied zwischen Nord- und Südhang einer Düne kann bis zu 20Co betragen – Temperaturunterschiede messen.

Station 9: Barkenweg
Feuchte Dünentäler mit Moor und Karpatenbirken. Eine vom Grundwasser abhängige Hochmoorbildung wir durch zunehmende Grundwasserabsenkung von einer Heide- und Buschlandschaften (Birkenkradwald) abgelöst, die vom Grundwasser unabhängig ist. Die Karpatenbirke findet hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze. Auf den feucht, sauren und schlecht durchlüfteten Böden wachsen verschieden Binsenarten

1. Aufgrund der Unterschiede im Kalk- und Huminstoffgehalt weisen Seewasser und das Oberflächenwasser der feuchten Dünentäler deutliche Unterschiede im Säuregehalt auf, was mit Hilfe von pH-Indikatorpapier nachgewiesen werden kann.

2. Was ist ein Sternparenchym (Belüftungsgewebe) und wozu dient es?
Wir präparieren (puhlen) das Sternparenchym aus einer Binse heraus und benutzen es als Docht für eine selbstgebastelte Öllampe. Beim Eintauchen des Parenchyms in das Lampenöl wird die Wirkung der Kapillarkräfte sichtbar.

3. In einem natürlichen Wald, der sich selbst überlassen bleibt, werden die abgestorbenen Pflanzenreste durch Bakterien und Pilze zersetzt (remineralisiert).
Verrottende Birkenstämme werden u.a. von Baumpilzen besiedelt, wie dem Birkenporling oder dem Zunderschwamm. Wie sein Name erahnen läßt, wurde er in früheren Zeiten als Feueranzünder verwendet. Ein mit Salpeter getränktes Stück des Pilzkörpers (Trema) entzündet sich sofort.
Frage:
Wo tritt in der Natur noch Chitin auf (Chitosan, Krebse)?
 

Übersicht der Dünenwanderungen Bildergalerie Strand- und Dünenwanderung im Winter 2008


 

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