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Dünenwanderungen - Fahrradexkursion in den Osten der Insel
Konzept für eine
Fahrradexkursion bzw. Busexkursion in den Inselosten
Schwerpunkt Botanik
Standort 1: Kap Düne
Thema: Frühe Seefahrt und Navigation, Entwicklung des
Seezeichenwesens.
Einige navigatorischer Hilfsmittel werden vorgestellt (GPS-Magellan,
Historischer Flüssigkompass). Wie navigiere ich mit Hilfe von
GPS, Kompass und Seekarte?
In historischen Zeiten konnten die Seefahrer nur sehr ungenau
mit Hilfe von Küstenlinien, Kaps und Baken navigieren, was zu
vielen Schiffsunglücken geführt hat.
Standort 2: Aufgang Birkenweg Zuckerpatt
Woher der Name Zuckerpatt? Alter Schmuggelpfad während der
napoleonischen Zeit und Geheimpfad zum Transport von Strandgut.
1. Norderney als Seefestung, Einige Erklärungen zu den noch
vorhandenen Bunkerresten. Was ist eine Friesentonne?
1. Kartoffelrose oder Kamtschatka-Rose
Sie wurde von Seefahrern aus NO-Asien eingeführt und ziert als
Rosenmotiv typisch ostfriesische Teeservices.
Während des dritten Reiches wurde die Insel zur Seefestung
ausgebaut und bildete einen Teil des deutschen Atlantikwalls,
Die damals zahlreichen Bunker und Geschützstellungen in den
Dünen wurden durch Anpflanzungen der Kartoffelrose vor
feindlichen Blicken getarnt. Sie wird daher von Einheimischen
auch als sog. „Hitlerrose“ bezeichnet.
Heute gilt sie als eine standorttypische Pflanze der Inseln. Aus
dem reifen Fruchtkörper können die Samenkörner herausgelöst
werden und ergeben ein wirksames Juckpulver.
2. Die Dünenrose (Rosa pimpinellifolia) ist die eigentliche
Charakterrose der ostfriesischen Inseln. Sie wird im
Dünenrosenlied besungen.
Wor de Dünenrosen bleuen rosewitt, wor dat seilskip sachtjes dör
da water glitt,
will dat hart woll singen, lut un licht un free, is doch nargens
moijer as up Nördernee.
Frage:
Wer rät den Sinn und Text des Dünenrosenliedes?
Standort 3: Aussichtsdüne Zuckerpatt
Orientierung im Nationalpark, Sandtransport und Riffbögen,
Küstenparallele Strandwälle, Inselschutz durch Deiche, Buhnen,
Sandfangzäune.
Die Namen der 7 ostfriesischen Inseln merken sich die
Insulanerkinder durch Aufsagen eines plattdeutschen Verses:
Wangerooge het en hooge torn, Spiekeroog het sin nam verlorn,
Langeoog ist is en laange oog, Baltrum is en sandfat, Nördernee
is roverland, Juist is dat Towerland und up Börkm steeken´s uns
mit förkn.
Wer kann diesen Vers übersetzen?
2. Transgression (Meeresspiegelanstieg) der Nordsee mit
Sedimentationsphasen, Regressionsphasen mit Hochmoorbildungen,
Dargbildung: Untersuchung fossiler Reste eines ehemaligen
Birkenwaldes.
3. Am Wegesrand findet sich die Ochsenzunge (Anchusa arvensis),
die ab Mitte Mai durch ihre blauen Blüten auffällt. Den Grund
für diesen Namen spürt man bei Berührung der Blattoberfläche.
Auf dem Festland ist die Ochsenzunge durch Einsatz von
Herbiziden und Maßnahmen zur Flurbereinigung selten geworden.
Die Blüten produzieren einen süßen Nektar (probieren), mit dem
sie bestäubende Insekten anlocken.
4. Bestäubende Insekten erkennen „ihre“ Blüte an der Farbe und
dem Muster. Die Blütenfarbe (Anthocyan) wird von dem pH-Wert
(Säuregehalt) im Zellsaft bestimmt. Die blaue Farbe der
Ochsenzunge kann durch einfaches Bedampfen mit Salzsäure (Rauch
aus einer Zigarette funktioniert auch) in ein helles Rot
umgewandelt werden. Der umgekehrte Vorgang erfolgt durch
Beträufeln mit Natronlauge.
Standort 4: Primärdüne
Dünenbildung, Brandungswall, Schwemmsandrücken, Embryonaldünen,
Primärdünen etc..
Inselentstehung durch Dünenbildung ist nur durch Pflanzen
möglich:
Nach Sortierung durch Meeresströmung und Brandung erfolgt
aeolischer Sandtransport von West nach Ost – Wanderung der
Inseln.
1.Aus Sandfahnen, sog. Barchane, die sich im Windschatten von
Muscheln und kleinen Hindernissen bilden, können Embryonaldünen
entstehen, die im weiteren Verlauf der Dünenbildung durch den
salzwassertoleranten Strand-Weizen (Agropyron junceum)
festgelegt werden.
2. Pionierpflanzen des Strandes, oder der Salzwiesen sind
regelmäßigen Überflutungen durch Seewasser ausgesetzt. Die sog.
Halophyten (Salzpflanzen) haben verschiedene Strategien
entwickelt der schädlichen Wirkung des Salzes zu begegnen.
In einem einfachen Versuch wird mit Löwenzahn-Stengeln, die in
Salzwasser und Leitungswasser getaucht werden, das Prinzip der
osmotischen Wirkung demonstriert.
Standort 5: Weiße Düne
Von der Embryonaldüne zur Primärdüne durch den Strandhafer (Ammophila
arenaria), den Freund des Sandes.
Er verträgt Übersandung und streckt sich durch
Internodienbildung.
1. Zwischenglieder – Internodienbildung wird am Beispiel einer
ausgeblasenen, parabolisierten Düne gezeigt. Die Halme der
Dünengräser werden zum Schutz vor Verdunstung eingerollt.
Standort 6: Graue Düne Sekundärdüne
Im Windschatten der Graudünen wächst der Sanddorn (Hyphophae
ramnoides) und der schwarze Hollunder (Sambucus nigra).
Die Kriechweide (Salix repens, Schmerzmittel Salicyl) ist der
kleinste Baum der Erde, seine Laubbildung führt zu Graufärbung
des Sandes. Er ist ein Bodenbereiter, daher der Name Graudünen.
1. Weißen Sand der Weißen Düne mit Sand der Graudüne
vergleichen,
2. Wenn Früchte des Sanddorns vorhanden sind, kann die
antioxidative Eigenschaft (Schutzwirkung) von Vitamin-C
demonstriert werden, Zweihäusigkeit des Sanddorns.
Standort 7: Braundüne Tertiärdüne
Anstieg des Humusgehaltes im Boden – Auswaschung von
Fulvensäuren erzeugt Eisenhydroxid-Fällung- Braunfärbung
Braundünenbildung – Tertiärdünen.
1. Sinkender Kalkgehalt, vom Strand in Richtung Grau -
Braundüne:
Sand mit Salzsäure beträufeln, Aufschäumen und CO2 Bildung zeigt
Kalk an.
Standort 8: Krähenbeerenheide
Mikroklima, -Demonstration am Nord- Südhang einer Düne –
Beispiel für mikroklimatisch beeinflusste Besiedlungsform.
Südliche Verbreitungsgrenze für subarktische Krähenbeere (Empetrum
nigrum, endozooischen Verbreitung, wichtige Nahrungsquelle für
Vögel.)
1. Temperaturunterschied zwischen Nord- und Südhang einer Düne
kann bis zu 20Co betragen – Temperaturunterschiede messen.
Station 9: Barkenweg
Feuchte Dünentäler mit Moor und Karpatenbirken. Eine vom
Grundwasser abhängige Hochmoorbildung wir durch zunehmende
Grundwasserabsenkung von einer Heide- und Buschlandschaften
(Birkenkradwald) abgelöst, die vom Grundwasser unabhängig ist.
Die Karpatenbirke findet hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze.
Auf den feucht, sauren und schlecht durchlüfteten Böden wachsen
verschieden Binsenarten
1. Aufgrund der Unterschiede im Kalk- und Huminstoffgehalt
weisen Seewasser und das Oberflächenwasser der feuchten
Dünentäler deutliche Unterschiede im Säuregehalt auf, was mit
Hilfe von pH-Indikatorpapier nachgewiesen werden kann.
2. Was ist ein Sternparenchym (Belüftungsgewebe) und wozu dient
es?
Wir präparieren (puhlen) das Sternparenchym aus einer Binse
heraus und benutzen es als Docht für eine selbstgebastelte
Öllampe. Beim Eintauchen des Parenchyms in das Lampenöl wird die
Wirkung der Kapillarkräfte sichtbar.
3. In einem natürlichen Wald, der sich selbst überlassen bleibt,
werden die abgestorbenen Pflanzenreste durch Bakterien und Pilze
zersetzt (remineralisiert).
Verrottende Birkenstämme werden u.a. von Baumpilzen besiedelt,
wie dem Birkenporling oder dem Zunderschwamm. Wie sein Name
erahnen läßt, wurde er in früheren Zeiten als Feueranzünder
verwendet. Ein mit Salpeter getränktes Stück des Pilzkörpers
(Trema) entzündet sich sofort.
Frage:
Wo tritt in der Natur noch Chitin auf (Chitosan, Krebse)?
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